Dienstag, 2. Dezember 2025

Der antiamerikanische Triumphator Trump | Der Staat bin ich und noch vielmehr | Kann man das noch aufhalten

Was macht Trump und was kommt danach - wird alles dann noch schlimmer 
 
Lange waren sich die klugen Leute, von ganz links bis ganz rechts, einig darin, dass die Verwendung des F-Wortes in Bezug auf Trump hysterisch & nicht ernst zu nehmen sei. Auch der Referent sprach, wenn er historische Parallelen zog, stets einschränkend von Amerikas Präsidenten als einem »Reality-TV-Mussolini«. Seit Beginn von dessen 2. Amtszeit wird freilich immer deutlicher, dass die Hysteriker Recht behalten könnten. An die Stelle der spektakulären, aber weitgehend virtuellen Machtgesten treten zunehmend Maßnahmen realer Barbarisierung. Diskutiert wurde (...):
    • welchen analytischen & prognostischen Mehrwert die Kennzeichung der MAGA-Bewegung als »faschistisch« verspricht
    • wie jene Momente, die vom historischen Original abzuweichen scheinen – von der (Sozial-) Staatsfeindschaft bis zur begeisterten Parteinahme für Israel –, zu verstehen sind .. in den schonmal Bibi wegen [ dem israelischen Angriff auf Katar ] von Trump gerügt und gedemütigt wird | X |
    • ob es sich um einen Faschismus mit amerikanischen Eigenarten handelt – oder vielmehr um einen Triumph des Antiamerikanismus
    • und, last but not least, welche gesellschaftlichen Widersprüche die Autoritarisierung stillzustellen hofft & welche sie dabei selber reproduziert." 

(Quelle: https://t1p.de/anqxx | https://www.studienbibliothek.org/) Folgerungen (TNT): Die MAGA-Bewegung ist die Vorwegnahme des totalen Staates in den Köpfen der Subjekte. Dass sie (noch) nicht die volle Staatsgewalt hat, ist akzidentiell. Wesentlich ist, dass die Struktur der Integration – die Ausgrenzung des Anderen, die Gewalt als Selbstzweck – bereits totalitär ist. Die bürgerliche Kälte kann jederzeit in offenen Terror umschlagen. Besonders gefährlich ist dabei die Unumkehrbarkeit bestimmter katastrophischer Prozesse. Wenn der Geist einmal, wie in dieser Bewegung, die eigene Abschaffung genossen hat, lässt er sich nicht einfach durch Wahlen in die Flasche der Vernunft zurückzwingen. Die Spirale, dass Geschichte sich wiederholt, aber immer schlimmer, greift hier. Die Trump-Bewegung ist der Aufstand dieser überflüssig gemachten Subjekte, die ihre eigene Liquidation feiern, indem sie sich mit der absoluten Macht (dem Führer/Milliardär) identifizieren. Sie genießen ihre eigene Unmündigkeit als Freiheit. Es handelt sich bei Trumps Lügen nicht um Lügen im alten Sinne, denn die Lüge zollt der Wahrheit noch Tribut, indem sie sie versteckt. Es handelt sich vielmehr um einen Triumph des Tauschprinzips über die Erkenntnis: Die Aussage hat keinen Gebrauchswert (Wahrheit) mehr, sondern nur noch Tauschwert (Effekthascherei/Mobilisierung). Wenn Trump lügt, dann nicht, um zu täuschen, sondern um Macht zu demonstrieren: Die Macht, die Realität ungestraft ignorieren zu können. Das ist der subjektive Reflex auf eine Welt, die objektiv undurchdringlich geworden ist. Die beschriebene Gleichgültigkeit ggü. Wahrheit & dem Leiden (Nihilismus) ist die Internalisierung des Tauschwerts. Alles ist gleich gültig, weil alles austauschbar geworden ist. Das Leben hat keinen Eigenwert mehr, sondern nur noch einen Kurswert. Wenn Menschen deportiert werden, ist das für das Bewusstsein dieser Bewegung kein moralischer Skandal, sondern ein administrativer Akt der "Säuberung". Dummheit ist Narbe: Sie ist das Resultat eines versagten Glücks: Das Subjekt verhärtet sich, panzert sich gegen die Erfahrung des Nichtidentischen (des Leidens anderer), um seine eigene fragile Identität in der totalen Konkurrenz zu wahren. Die Inkompetenz der Trump-Administration ist keine Schwäche, sondern das Versprechen an die Masse: "Ihr müsst nichts wissen, ihr müsst nichts können, ihr müsst nur brutal sein, um zu herrschen." Es ist die Rache der zu Objekten gemachten Subjekte an der Komplexität des Geistes. Geschichte, wo sie am menschlichsten zu sein scheint, fällt in blinde Naturverfallenheit (Fressen & Gefressenwerden) zurück. Dass man Menschen in Sümpfe treibt, damit Alligatoren die Exekution vollstrecken, ist die allegorische Urszene des Faschismus: Gesellschaftliche Herrschaft maskiert sich als Naturkraft. Die Gewalt wird ästhetisiert ("Dank Memes"), um das Mitleid abzutöten. Das ist keine konservative Revolution, das ist die Wiederkehr des Archaischen in der Technik. Desintegration & Entgesellschaftung: Bürgerliche Gesellschaft, die auf dem Prinzip der Individuation beruhte, schafft das Individuum ab. Was übrig bleibt, ist nicht das freie Subjekt, sondern das atomisierte Einzelwesen, das sich in Horden/Rackets ("MAGA-Bewegung") zusammenrottet, nicht aus Solidarität, sondern aus Panik. Die Privatisierung ist der Rückzug in die Monade, die fensterlos ist & nur noch das eigene Wahnsystem reflektiert. Die Gesellschaft hat sich so weit katastrophal verdinglicht, dass sie zur 2. Natur geworden ist. Die politische Auseinandersetzung ist kein Diskurs mehr, sondern ein Kampf ums nackte Überleben, geführt mit den Mitteln der Hochtechnologie. Die Hoffnung auf Fortschritt, wird hier zynisch dementiert: Fortschritt besteht nur noch im Fortschritt der Mittel zur Beherrschung & Vernichtung.

Montag, 24. November 2025

Solidarität mit den Flüchtlingen aus Syrien

 


Im Mena-Watch-Talk diskutiert Thomas von der Osten-Sacken, warum die Debatten über eine Rückkehr syrischer Flüchtlinge an der Realität vorbeigehen. Die Krisen im Sudan und in Mali zeigten, dass der Westen aus seinen Fehlern in Syrien nichts gelernt hat. Thomas von der Osten-Sacken, der mit seiner Hilfsorganisation Wadi e. V. seit den 1990er Jahren im kurdischen Nordirak tätig ist und nur wenige Wochen nach dem Sturz von Präsident Baschar al-Assad nach Syrien gereist war, um sich ein eigenes Bild von der Lage zu machen, bestätigt die Einschätzung des deutschen Außenministers Johann Wadephul, der nach einem Besuch in Damaskus erklärte, eine Rückführung von Flüchtlingen sei aufgrund der umfassenden Zerstörungen unmöglich. Rund ein Viertel der Hauptstadt sei unbewohnbar; ganze Vororte sind zerstört, teilweise vermint und könnten wahrscheinlich erst nach einem vollständigen Neuaufbau wieder nutzbar sein.

 https://www.youtube.com/watch?v=3ushKLi303A

 https://www.mena-watch.com/

 https://www.mena-watch.com/

 

Freitag, 3. März 2023

tw_24:blog Das islamistisch-iranische Atomprogramm ist antisemitisch

 


Gefährliche Inkompetenz

Enrique Mora, der stellvertretende Generalsekretär der EU, hat für den Auswärtigen Dienst in Brüssel dem in Berlin veröffentlichten Magazin Internationale Politik Quarterly verraten, daß der Staatenbund den Joint Comprehensive Plan of Action nach wie vor als alternativlos betrachte: »Wir sind weiter der Meinung, daß der JCPOA der einzige Weg ist, das iranische Nuklearproblem zu lösen, er ist der einzige Weg für uns«.

Zwar sei es derzeit aus vielerlei Gründen »schwierig«, mit dem Regime in Teheran im Gespräch zu bleiben, betonte der Diplomat, doch »wir halten alle Kanäle offen«. Es ist wahrscheinlich, daß das Gespräch mit dem Vizepräsidenten der Europäischen Kommission noch vor den jüngsten Berichten der Internationalen Atomenergiebehörde über Funde beinahe waffenfähigen Urans in der Islamischen Republik Iran stattfand.

Gleichwohl, aber auch gerade deswegen sind die Aussagen Enrique Moras ein beschämendes Dokument des erbärmlichen Zustands der europäischen Außenpolitik. Nicht erst seit ein paar Tagen oder Wochen, sondern seit Jahren verstößt das islamistische Regime bewußt und immer massiver gegen den JCPOA und steht darüber inzwischen an der Schwelle zur Atommacht. Gespräche über den JCPOA blieben derweil erfolglos.

Gleichzeitig demonstriert Teheran mit seinen anhaltenden Repressionsmaßnahmen gegen die »eigene« Bevölkerung seine Menschenverachtung und stellt sich damit innenpolitisch in seiner ganzen Brutalität bloß. Außenpolitisch versuchen die Mullahs, ihr Bündnis mit Moskau immer weiter zu vertiefen, vor gut einem Monat frohlockte Teheran sogar, gemeinsam mit dem Kreml eine »neue Weltordnung« zu schaffen.

Und dennoch: Wäre es aus all diesen Gründen geboten, das immer gefährlicher und rücksichtsloser werdende islamistische Regime international zu isolieren, will die Führung der EU »alle Kanäle« nach Teheran »offenhalten«, um ein Abkommen zu retten, in dessen Schutz die Islamistische Republik »unbeabsichtigt« in den Besitz von Uran mit einem Reinheitsgrad von ca. 84 Prozent gelangte. Naivität kennt keine Grenzen.

Mittwoch, 5. Oktober 2022

Ist der Mensch wirklich rational, Samira El Ouassil? | Sternstunde Philosophie | SRF Kultur


 

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Ob als Märchen, Utopie oder Verschwörung: Geschichten prägen unser Weltverständnis. Jüngste Forschungen rufen gar eine Revolution des Menschenbilds aus: vom Homo sapiens zum Homo narrans! Die Folgen? Publizistin Samira El Ouassil und Kognitionswissenschaftler Fritz Breithaupt klären auf. 00:00 Welches Narrativ können Sie nicht mehr hören? 14:04 Schlägt die Fiktion die Realität? 27:37 Können positive Geschichten einen Krieg entscheiden? 41:15 Sind Frauen an allem schuld? 🔔 Abonniere jetzt SRF Kultur auf YouTube 👉 https://www.youtube.com/srfkultur?sub... Was haben die Märchen der Brüder Grimm mit Verschwörungstheorien gemeinsam? Die Deutung des Kriegs in der Ukraine mit dem Alten Testament? Appelle zu ökologischer Transformation mit utopischer Literatur? Es sind packende Geschichten! Wie nicht zuletzt neueste Forschungen zeigen: Menschen sind vor allem narrative Wesen. Sie verstehen die Welt in und durch Geschichten. Doch worin wurzelt die grundmenschliche Faszination für Narrative? Welche evolutionären Vorteile bringt sie mit sich? Welche politischen Gefahren und Verwerfungen? Dass Geschichten, um Massen zu mobilisieren, nicht unbedingt auf Fakten beruhen müssen, zeigen nicht zuletzt Verschwörungstheorien und Fake News. Ist jede Geschichte am Ende nur eine Fiktion? Die Publizistin Samira El Ouassil («Erzählende Affen», 2021) und der Kognitionswissenschaftler Fritz Breithaupt («Das narrative Gehirn», 2022) im Gespräch mit Wolfram Eilenberger über das Ideal einer narrativ aufgeklärten Gesellschaft. Sternstunde Philosophie vom 28.08.2022

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